Lorenz Johannes Meier-Lenzmeier
Geboren 1917 , aufgewachsen in der dörflichen Gemeinschaft in Ossendorf und getragen von einem großen Verwandtenkreis, erlebte er hier in seinem Heimatort als siebtes und jüngstes Kind einer Schäferfamilie eine glückliche Kindheit und Jugend.
Weil der aufgeweckte Junge gut malen konnte, fand sich für ihn in den schweren Zeiten der Arbeitslosigkeit 1933 eine Lehrstelle in dem namhaften Dekorationsbetrieb Hartmann in Warburg. Die Eltern mussten damals noch Lehrgeld für ihn bezahlen.
Sein gutes Auge und Gehör, dazu seine sensiblen Fingerspitzen hatten ihn zu Beginn des Krieges 1939 zum Bordfunker bei der Luftwaffe bestimmt. Das Erlebnis des Fliegens, des Schwebens zwischen Himmel und Erde, ließen ihn die Welt mit anderen Augen sehen. Als einziger Überlebender der Besatzung eines Flugzeuges konnte er gerade noch einmal dem Tode entkommen. Für den Flugdienst war er aber dann nicht mehr tauglich. Auch die große Zerstörung von Dresden überlebt er unbeschadet.
Als er aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrte war es nicht leicht für ihn beruflich wieder Fuß zu fassen. Als Dekorations- und Kirchenmaler war er aufgrund seines Flugzeugabsturzes nicht mehr einsetzbar.
Doch er hatte Glück. Von 1946 bis 1948 konnte er in Düsseldorf die Kunstgewerbeschule besuchen und sich anschließend aus freier Grafiker betätigen.
In Memmingen begann er dann seine berufliche Laufbahn als Theatermaler. An den Bühnen Augsburg und Konstanz sammelte er weitere Erfahrungen, bis er 1954 an das Badische Staatstheater nach Karlsruhe verpflichtet wurde. Von 1971 bis 1976 leitete er dort als Malersaalvorstand die Kulissenmalabteilung. Bei über 700 Inszenierungen hat er für die richtige Kulisse gesorgt.
Als LENZMEIER aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand trat, konnte er sich ausschließlich seiner eigenen Malerei widmen. Der Umgang mit Pinsel und Farbe war und blieb sein Beruf. Er bevorzugte kleine Formate, wählte zuerst den Rahmen dann das Motiv. Durch sein großes handwerkliches Geschick war er auch fähig zu restaurieren.
Das Signum LENZMEIER hatte er sich 1952 nach der Heirat zugelegt. Seine Frau Lore nannte ihn „Lenz“ weil beider Vorname ähnlich klingt. So setzte er dieses Kürzel vor seinen Familiennamen.
Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Zahlreiche Kunstausstellungen führte er durch. Er war Mitglied im Badischen Kunstverein, gehörte dem Berufsverband Bildender Künstler an. Am 28. Oktober 1992 verstarb Lorenz Johannes Meier in Karlsruhe.